Zerebrale Dichotomie

Der Kurzfilm
Zerebrale Dichotomie entstand im Rahmen eines Semesterprojekts an der FH Hagenberg. Das fünfköpfige Projektteam bestand aus Florian Juri, Sabine Pils, Andreas Atteneder, Valentin Ortner und mir. Meine konkreten Aufgaben war das Design und die Umsetzung des Hintergrundes, sowie Shading, Lighting und Rendering der Figuren und des Hintergrunds.
Der Film handelt von zwei drachenähnlichen Wesen, die eine Meinungsverschiedenheit austragen. Der Grund dieses Konfliktes stellt gleichzeitig die Pointe des Films dar.

Zum Webseite des Films
Zerebrale Dichotomie auf Vimeo
Making Of auf Vimeo
Meine Aufgaben:
Die Höhle:
Das Design der Höhle verusucht verschiedenste Einflüsse miteinander zu kombinieren. Obwohl sie organisch ist und die Grundform eines Neurons besitzt, erinnert die Lichtstimmung und die Dramatik an eine Kathedrale. Das Ausgangsmodell der Höhle entstand in Maya und wurde in ZBrush detailliert und texturiert. Zurück in Maya wurde der Shader (eine Kombination aus mia_material und fast_skin) angewendet und ein Light-Rig erstellt. Dieses Rig ermöglichte die stufenlose Überblendung zwischen den verschiedenen Lichtsituationen im Film.

Shading:
Es kam sowohl für die Höhle als auch für die Charaktere hauptsächlich ein Shader zum Einsatz, ein mia_material. Dieses Material sollte die stark glänzende, etwas schleimige Oberfläche zu simulieren. In den Volumeshader Slot der Shadergruppe wurde das Material fast_skin gelinkt, um Subsurfacescattering einzubringen. Um die Stärke des SSS zu kontrollieren wurden Graustufentexturen eingesetzt.
Lighting:
Während für den Hintergrund ein Lightrig zum Einsatz kam, bei dem die Intenstitäten verschiedener, fix positionierter Lichter mit Hilfe eines driven Key gesteuert wurden, wurden die Charaktere in jeder Einstellung individuell beleuchtet. Dafür kamen pro Character bis zu 20 Spotlights zum Einsatz, die mittels Light Linking bestimmte Körperteile beleuchteten. Generell wurde bei der Beleuchtung vor allem auf ein starkes Rimlight Wert gelegt.
Rendering:
Das Rendering war vor allem eine logistische Herausforderung, da nur einige Desktoprechner zu Verfügung standen. Um Renderzeiten zu minimieren, wurden deshalb vor allem statische Kameras eingesetzt. So musste vom Hintergrund pro Einstellung nur ein Frame gerendert werden. Ein Testdurchlauf der Render- & Composting Pipeline brachte zum Vorschein, dass nicht viele Renderlayer und Passes benötigt wurden. So kamen nur Beauty, Ambient Occlusion, Motion Vectors und zDepth jeweils getrennt für Charaktere und Hintergrund zum Einsatz.
Voller Erfolg
Der Erfolg von "Zerebrale Dichotomie" hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Der Film wurde bei internationalen Festivals unter anderem in Brasilien, Frankreich und den USA gezeigt und gewann eine Reihe von Preisen. Die FH Oberösterreich strahlte eine gekürzte Fassung österreichweit als Kinowerbung für den Studiengang Digital Arts aus. Im Februar lief der Kurzfilm im Rahmen des Infoscreenpreises österreichweit auf den Infoscreens in Ubahnen und Starßenbahnen. Bisheriger Höhepunkt war die Nominierung für den
Animago Award. In einer der nächsten Ausgaben wird die
Digital Production einen mehrseitigen Artikel über "Zerebrale Dichotomie" veröffentlichen. Das selbsternannte "schönste Team der Welt" hofft, dass es eines Tages wieder die Gelegenheit erhält, zusammen arbeiten zu dürfen.